Wie anziehend jemand auf uns wirkt, hat viel damit zu tun, wie gut wir diese Person riechen können. Und das ist durchaus wörtlich gemeint. Geruch hat die Macht, Erinnerungen zu wecken, die Stimmung zu verändern und kann sogar dazu beitragen, dass man sich verliebt. Ein guter Duft ist ein bisschen wie verliebt sein. Er hebt die Laune, lässt uns träumen, macht bei jedem Atemzug glücklich und irgendwie süchtig.
Bei Marionnaud sind wir davon überzeugt, dass alle guten Parfums nach Liebe riechen. Wenn man sich verlieben will oder die richtige Stimmung für den Valentinstag schaffen, ist Duft der wichtigste Komplize im Arsenal der Verführung. Nimmt man einen betörenden Duft an einer Person wahr, löst das eine romantische Alchemie aus. Der Hormonhaushalt im Körper wird angeregt und man fühlt sich unbewusst zu dieser Person hingezogen.
Der Legende nach soll selbst die unwiderstehliche Kleopatra auf duftende Unterstützung ihrer Verführungskraft gebaut haben. Für die Treffen mit ihrem Geliebten Mark Anton liess sie ihr Boudoir kniehoch mit den Blütenblättern duftender Rosen füllen. Sollten Sie der Historie nicht trauen, hat auch die Wissenschaft mittlerweile bewiesen, dass bestimmte Düfte die Attraktivität einer Person beeinflussen können. Es ist eine Tatsache, dass Düfte die Macht haben, Liebe zu wecken.
Wie also duftet Liebe? Wir laden Sie zu einem olfaktorischen Speed Dating ein. Lernen Sie sechs Ingredienzien kennen und die Düfte, denen sie ihre magische Anziehungskraft verleihen.

ROSE
Kaum ein Duft wird mehr mit Liebe und Romantik assoziiert als Rosenduft. Die Rose, so heisst es, sei von der Liebesgöttin Aphrodite persönlich erschaffen worden. Dort, wo ihre Tränen und das Blut ihres Geliebten Adonis auf die Erde fielen, wuchsen rote Rosen. So kam es, dass die rote Rose zum Symbol der ewigen Liebe wurde.
Ein Duft ohne Rosen ist beinahe so undenkbar wie eine Liebesaffäre ohne Küsse. Rosen sind nicht nur die romantischsten Blumen, die man sich vorstellen kann, sie sind ein absoluter Eckpfeiler der Parfümerie. Der Duft der Rose ist raffiniert und wirkt stimmungsaufhellend. Was daran liegt, dass Rosenöl den Kreislauf und die Durchblutung fördert. Die in mindestens 75% aller modernen Damendüfte und in mindestens 10% aller Herrenparfüms enthaltene Rose gibt sich mal pudrig, mal holzig, moschusartig, myrrhenartig, nelkenartig, manchmal fruchtig oder einfach nur blumig-feminin - aber immer durch und durch romantisch.


JASMIN
In der Welt der Parfümerie ist Jasmin einfach als "La Fleur" bekannt, die Blume. Ausser der bereits erwähnten Rose ist wahrscheinlich keine andere Note für Parfümeure so wichtig.
Wie Rosenduft, hebt auch der von Jasmin die Stimmung, was vom Gegenüber als anziehend empfunden wird. Der reiche, süsse Duft wirkt wärmend und verführerisch. Manche behaupten sogar, dass Jasmin der sinnlichste aller natürlichen Düfte ist. Das liegt daran, dass Jasmin Indol freisetzt, eine stark riechende chemische Verbindung, die auch im menschlichen Körper vorkommt und als Aphrodisiakum gilt.
Jasmin verleiht Düften Fülle und Intensität, eine süsse Blumigkeit mit einer erotischen Moschusnote. Riecht man an verschiedenen konzentrierten Absolues, hat jedes seinen eigenen Charakter: manche riechen eher medizinisch, andere süsslich oder grün. Allen gemeinsam ist die verführerische Kraft, die sie in einem Parfüm entfalten.
VANILLE
Ein Parfüm, das als sehr sinnlich und betörend empfunden wird, enthält höchstwahrscheinlich Vanille. Sanft und süss, aber auch stark und intensiv, verstärkt der Duft von Vanille die Lustgefühle im gesamten zentralen Nervensystem und löst Glücksgefühle aus. Als natürliches Aphrodisiakum, das nachweislich verführen und die Libido steigern kann, sorgt Vanille in Parfüms für Sexyness.
Dabei ist Vanille definitiv einer der komplexesten Düfte im Reich der Parfüms. Sie kann zuckrig und cremig riechen, aber auch würzig, ledrig und erdig. Der Duft von Vanille hat etwas Anschmiegsames und köstlich Tröstliches. Doch ihre Wirkung reicht noch weiter: Vanille hat die geradezu magische Eigenschaft, die Geschmacks- und Geruchsrezeptoren so anzuregen, dass Düfte und Aromen intensiver wahrgenommen werden, was den geradezu süchtig machenden Effekt von kulinarischen sowie olfaktorischen Vanillekreationen erklärt.





MOSCHUS
Wenn es ein einzelner Inhaltsstoff schafft, aus einem Parfüm "Sex in der Flasche" zu machen, dann ist es Moschus. Moschus riecht wie die Haut selbst, weich und beinahe hypnotisch. Ursprünglich wurde der wohl animalischste aller Duftstoffe aus den Geschlechtsdrüsen männlicher Moschushirsche gewonnen und roch ziemlich scheusslich, bis er mindestens ein paar Monate oder sogar Jahre in Wodka eingelegt worden war. Heutzutage verwenden die Parfümeure natürlich nicht mehr das natürliche Öl, sondern eine Vielzahl synthetischer Arten, die von süssem, pudrigem Moschus bis zu fast metallischen Varianten reichen.
Einem Parfüm verleiht Moschus ausgleichende Weichheit und Haltbarkeit. Angeblich kann man ein paar Tropfen natürliches Moschusöl auf einem Taschentuch noch Jahrzehnte später riechen. Falls man es kann, denn eine Anosmie gegenüber Moschus-Duftstoffen ist tatsächlich ziemlich verbreitet.
SANDELHOLZ
Wird der cremige, weiche Duft von Sandelholz mit dem zarter Blüten, wie Orchideen, kombiniert, soll er Frauen unwiderstehlich machen. Tatsächlich wurde Sandelholz in seiner Heimat, dem Orient, als Aphrodisiakum zur Behandlung von Impotenz und zur Erzeugung von Sinnlichkeit verwendet.
Das kostbare Holz, lateinisch Santalum album, stammt nicht von einem Baum, sondern von einer parasitären Pflanze, die sich an den Wurzeln anderer Bäume festsaugt und langsam bis zu zehn Meter hoch wächst. Ihr Holz duftet so nachhaltig, dass man es noch Jahre nach der Ernte wahrnehmen kann.
Die cremige Süsse des Sandelholzes wirkt in rund der Hälfte aller Damendüfte. Der Duftstoff ist äusserst vielseitig und lässt sich hervorragend mit Gewürznelken, Lavendel, Geranien, Jasmin, Galbanum, Weihrauch, schwarzem Pfeffer und Patchouli kombinieren. Er fungiert ausserdem als Fixiermittel, das andere Inhaltsstoffe bindet und verhindert, dass sie sich in einer Komposition verfälschen.


OUD
Im Nahen Osten gilt Agarholz oder Oud als hoch sinnlich und wird traditionell vor allem von den Herrschern und ihren Familien verwendet. In den letzten Jahren wurde es von der zeitgenössischen Designer- und Nischenparfümerie entdeckt und von westlichen Parfümeuren modern interpretiert.
Hochwertiges Oud ist selten und extrem teuer, was an seinem nahezu ewig dauernden Entstehungsprozess liegt. Oud ist das Ergebnis einer Reaktion auf einen Pilzbefall, der das normalerweise blasse und helle Agarholz in ein dunkles, harziges Holz mit ausgeprägtem Duft verwandelt - ein Prozess, der Hunderte von Jahren dauert. Aus diesem "verrotteten" Holz wird ein Öl gewonnen, das dann zu Parfüm verarbeitet wird. Der Duft von natürlichem Oud ist unverwechselbar, unwiderstehlich und anziehend mit bittersüssen und holzigen Nuancen. Er ist sehr erdig und (vorsichtig dosiert) sehr sexy.